Samstag, 14. Mai 2011

Die größten Irrtümer der Vegetarier

Unter dem Titel war vor einiger Zeit ein Interview mit Theresa Bäuerlein auf der Homepage Berliner Morgenpost zu lesen (ist jetzt im kostenpflichtigen Online-Archiv, deswegen nicht verlinkt). Die Journalistin und Autorin hat nämlich ein neues Buch geschrieben:

"Fleisch essen, Tiere lieben"
(Ludwig, Paperback, Klappenbroschur, 160 Seiten, ISBN: 978-3-453-28024-3, € 12,99)

Schwarze Milch der Frühe. Im Deutschunterricht mussten wir früher zu den Stilfiguren auch immer Beispiele mitangeben. Der Buchtitel würde sich prima als Oxymoron machen. Aber auf den Inhalt kommt es ja bekanntlich an und über den wurde bei Legimus schon eine wunderbare Rezension geschrieben. Also die Rezension ist wunderbar - das Werk eher nicht.

Nun zurück zum Interview. Erstmal hatte das Ganze eine reizende Bebilderung mit einer jungen Frau als Model aufgemacht, die ihren perfekt geschminkten Mund aufreißt, um gleich in einen triefenden Burger mit extra Speck zu beißen. Journalistische Hochkultur vom Feinsten.

Die Autorin kommt aber auch nicht besser weg. Auch vegane/vegetarische Lebensmittel können der Umwelt schaden. Oh mein Gott, nein oO

Gerade Sojaprodukte, Regenwald, blabla. Wann zur Hölle hat es sich rumgesprochen, dass Regenwaldsoja = Tierfuttersoja ist?

Aber von so einfachen faktischen Fehlern, die zwar nervig sind aber nicht weiter weh tun, mal abgesehen, kam dann noch der absolute Brüller:

Es wäre ethisch gerechtfertigt, Tiere zu essen.

oO Und natürlich wurde diese Aussage vom Interviewer NICHT hinterfragt. Wieso auch - umschließt sie doch die Absolution für die Mehrheit der Bevölkerung und damit auch der Leserschaft.

Was für eine Art von Ethik betreibt bitte eine Ex-Vegetarierin mit dieser Aussage? Darüber könnte ich wahrscheinlich Stunden sinnieren und käme doch zu keiner befriedigenden Antwort. Herrje, wie auch, wenn sie meiner eigenen Auffassung von Ethik einfach nur diametral entgegenläuft.

Verdammt, was für ein Blödsinn - dabei sollte ichs in Hinblick auf meine eigene Gesundheit vielleicht belassen.

1 Kommentar:

  1. den "gemäßigten vegetarismus" zu vertreten hat sich bewährt - haben foer und duve ja vorgemacht. ist ja auch klar, die leute ändern minimal was und können sich als die retter der welt fühlen.
    die bäuerlein hat diese linie ja auch schon in ihrer kolumne gewissensbisse in der süddeutschen (http://www.zeit.de/themen/serie/index?q=gewissensbisse) vertreten: als es um geflügel ging, war die frage sogar nur ob man wirklich bio kaufen muss, oder ob das masthähnchen ausreicht wenn man nicht viel geld hat. die alternative "dann lass es doch einfach" wurde gar nicht aufgezeigt.
    die person ist mir echt unsympathisch. die profiliert sich auf kosten der tiere

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