Donnerstag, 26. Mai 2011

DKMS-Typisierungsaktion am 28. Mai in Halle

Am Samstag findet zum 20.Geburtstag der DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) eine mit der BILD (ja ich weis - man kann nicht alles haben oO) initiierte Spendenaktion in 12 deutschen Städten statt.

Eine davon meine Universitätsstadt Halle. Warum ich das poste, von dem Fakt, dass ich das für eine wichtige Sache halte, einmal abgesehen? Nun einen Großteil der Organisation hat die Gruppe "Uni hilft!" übernommen - also wir MedizinstudentInnen selber. War eine Menge Arbeit und Stress, aber auch viel Spaß und ob alles so klappt wie gedacht, kann man sich dann am Samstag angucken:

28. Mai 2011
11-16Uhr
Löwengebäude
Universitätsplatz 11

Wer kann soll kommen, es gibt Kuchen, Getränke, Obst - nur gegen ein wenig Blut ;)

Dienstag, 17. Mai 2011

Zum Internationalen Tag gegen Homophobie und Transphobie

Ein wenig spät, ich weis. Deshalb nur ein paar fremde Federn - einmal von der Mädchenmannschaft, ein schöner Artikel um mir als Cis-Hetera mal deutlich zu machen, wie privilegiert ich in dieser Gesellschaft trotz allem bin.  Zum anderen eine nette Umkehr von Fragen, denen sich so manche/r Homosexuelle im Leben sicher schon stellen durfte bei iheartdigitallife. Ich hab mich gut amüsiert ;)

Sonntag, 15. Mai 2011

Zementierte Vorurteile - Männlichkeit

Fernsehen gefährdet echt die eigene Gesundheit - manchmal weis man nicht, ob man jetzt lachen oder weinen soll. Wahrscheinlich kotzen.

Aktuell. Kabel eins - Abenteuer Leben. Gerade läuft so ein beliebtes Countdown-Spielchen à die Zehn blablabla...und blabla steht hier für heteronormativen Scheißdreck vom Feinsten. Ich wunder mich noch warum als erstes in der Sendung nicht der Moderator, sondern ein halbnacktes Model, welches fotografiert wird, gezeigt wird. Aber das ist ja ganz logisch, denn es geht ja schließlich um die Top 6 Traumberufe für echte Männer.

oO

Waha.

Natürlich sind echte Männer nur heterosexuelle, pornoliebende, pokerspielende, legospielende, Bier trinkende Hubschrauberpiloten. Also wer diese Vorgaben nicht erfüllt, muss sein Y-Chromosom sofort und unverzüglich beim Amt für Geschlechterdivergenzen abgeben. Sonst drohen horrende Strafen.

Würg. Entschuldigen Sie bitte, aber da kam mir doch glatt ein wenig Kotze hoch.

Kommt das mir eigentlich nur so vor oder werden tatsächlich zur Zeit verstärkt Geschlechterrollen in der Werbung zementiert? Schon mal nen Baby mit seinem Vater in der Werbung gesehen? Bei Coke backen auch nur Mütter Schokoladenkuchen. Davon abgesehen ist jeder gebaute Panzer für mich ein Grund an das Schlechte in der Welt zu glauben. Bei Axe gehts auch nur darum, Frauen anzumachen. Beim Frauendeo von FA rennt eine Frau oben ohne rum.

An was für Menschen bringen diese Leute ihre Waren? An mich jedenfalls nicht.

gefüllte Pitataschen - orientalisch essen mitten in der Pampa

Geht eigentlich nur, wenn mans mal wieder selber macht. Also auf gehts:
Rote Paprika, Frisseesalat und Radicchio, Chezzly Mozzarella oben rechts.
In den Schüsseln: oben Hummus, links Tomatendip von gestern, rechts Baba Ganoush.

Aber nun von Anfang an. Da es schier unmöglich war, Kichererbsen im Glas zu besorgen, habe ich am Abend vorher 250g getrocknete Kicherbsen in Wasser eingelegt. Diese mussten dann nur noch ca. 45 min köcheln.

Aus der einen Hälfte der Kichererbsen habe ich Falafel gemacht.
Aus der anderen Hälfte Hummus. Dafür braucht man aber Tahin, das hier auch einfach nicht aufzutreiben ist. Also auch das selbst gemacht:

250g geschälte Sesamsamen ohne Öl in einer Pfanne leicht anrösten, bis es lecker duftet. Cave, einmal nicht aufgepasst und es ist angebrannt! Die Samen abkühlen lassen und in ein hohes Gefäß geben.
Mit einem Zauberstab fein pürieren. Nach Geschmack Salz oder Süßungsmittel dazugeben. Bei mir wars ein guter Esslöffel Birnendicksaft.
Die Hälfte des so hergestellten Tahins braucht man nun für den Hummus:
  • 125g der Kichererbsen
  • 125g Tahin
  • 2 Zehen kleingehackter Knoblauch
  • 2-3 EL Zitronensaft
  • 2-3 EL Olivenöl
  • Salz, Paprikapulver, Kreuzkümmel, etwas Wasser für die Geschmeidigkeit
  • wenn zu bitter: Sojajoghurt
Mit dem Zauberstab zu einer homogenen Masse verarbeiten.

Die andere Hälfte des Tahins wird für Baba Ganoush benötigt. Dafür zuerst eine Aubergine von allen Seiten mit einer Gabel einstechen und bei 200° gute 30-45 min im Ofen rösten, bis die Außenhaut fast schwarz ist und die Aubergine weich.
Die Aubergine jetzt schälen indem man einfach die Haut abzieht (heiß!) und auskratzen.
Baba Ganoush
  • "Mark" einer Aubergine
  • 125g Tahin
  • 2 Zehen kleingehackter Knoblauch
  • 2-3 EL Zitronensaft
  • 1 EL Olivenöl
  • Kräutersalz, frische Petersilie
  • wenn zu bitter: Sojajoghurt
Zusammenmixen wie gehabt:


Wenn alles fertig ist kanns fast schon ans füllen der Pitataschen gehen. Ich hatte die folgende Sorte für den Toaster:
Die getoasteten Taschen wie gewünscht füllen mit Gemüse, Käse, Falafel und Dips und genießen:

Wochende - Zeit um viel zu essen

Ja - zur Zeit gehts hier verdächtig viel ums Essen. Aber mal ehrlich, gibts was schöneres als gut zu essen :)?
Mjammjam.

Oben links: gebratene, gesalzene Auberginenscheiben.
Oben rechts: Frisseesalat mit Zitronen-Senf-Dressing
  • 4 EL Olivenöl
  • 1 EL Zitronensaft
  • 1-2 EL Birnendicksaft
  • 1-2 TL gekörnter Senf
Unten links: Tomatendip (hier ohne Cashews, aber auch lecker)
Unten in der Mitte: Kartoffelspalten, diesmal Tiefkühlprodukt
Unten rechts: Sojajoghurtdip
  • 1 Becher (125g) Natursojajoghurt
  • 2 Zehen Knoblauch
  • 1 EL Walnussöl
  • 50g Cheezly Mozzarella
  • Kräutersalz, Pfeffer, Paprikapulver
Alles gut zusammenmischen bis ein glatter Dip ensteht und kräftig abschmecken. Simpel wie lecker, so solls sein :)

Asiatisch angehauchte Möhrenpfanne - in der Nebenrolle: Salat die Vierte

Resteverwertung vorm Wochenende.
  • 2 Möhren
  • 1 Zehe Knoblauch
  • 1 Stück Ingwer
  • Agavendicksaft
  • Reis vom Vortag
  • 2 EL Sojasauce
  • Kräutersalz, Cayennepfeffer
 Dazu zwei mittlere Möhren putzen oder schälen und in schmale Stifte schneiden. Diese in der Pfanne in Öl bei mittlerer Hitze andünsten. Derweil eine Zehe Knoblauch und ein ca. 1cm langes Stück frischen Ingwer fein schneiden. An die Möhren Agavendicksaft geben und leicht karamellisieren lassen. Dann dedn Knoblauch und Ingwer dazu und leicht anbraten unter ständigen rühren. Reis dazu und wie gewünscht bräunen lassen. Mit Sojasauce und Gewürzen abschmecken.

Dazu gabs Salat mit Erdnussbutterdressing und eine halbe Tofuterrine "Graffiti" von Taifun. Ich fand sie kalt und warm sehr lecker, wird aber ob des Preises eher eine Seltenheit auf meinem Teller bleiben.

Gar kein Salat ;)

Damit hier nicht der Verdacht aufkommt, ich würde mich nur gesund ernähren, hier der angetretene Gegenbeweis. Selbstgemachte Kartoffelspalten mit Tomatendip und körnigen Senf. Für die Kartoffeln einfach gut geputzte Kartoffeln mit der Schale vierteln und in  eine Aufflaufform geben, die gut mit Öl ausgegossen war (also jetzt keine zentimeterdicke Schicht, aber ich denke, das war klar). Noch ein wenig Öl über die Spalten träufeln und gut salzen und Knoblauch nach Geschmack zugeben. Bei ca. 180° für 30 min (ungefähr) in den Ofen geben. Danach mit Cayennepfeffer und Paprikapulver würzen.

Während die Kartoffeln im Ofen schmoren, wird sich flugs an den Dip gemacht:
  • ca. 6 in Öl eingelegte getrocknete Tomaten (ich hatte welche von Alnatura, die waren echt klasse, die von Edeka, die ich auch mal hatte, waren ok - sprich: die Qualitätsunterschiede sind gewaltig)
  • 6-8 Cashewnüsse
  • 1-2 TL von dem Einlegeöl
  • 1-2 TL Reiscuisine
  • eventuell Salz, Agavendicksaft, Kräuter (hängt erheblich von der Tomatenqualität ab)
In einem Mixgerät ein paar mal bis zur gewünschten Konsistenz durchpulsen. Mit den Kartoffeln und etwas grobkörnigen Senf anrichten - lecker.

Was kannst du denn dann noch essen? Salat? Die Dritte.

An leckeren Kichererbsencurry - ganz simpel und gemacht wie folgt:
  • 1 Glas Kichererbsen
  • 200ml Kokosnussmilch
  • 1 kleiner Lauch in Ringe geschnitten
  • 1 rote Zwiebel
  • 2 Zehen Knoblauch
  • Currypulver, Kräutersalz, Coriander, Kreuzkümmel, Cayennepfeffer, Piment, evtl. Agavendicksaft
  • Öl zum Anbraten
In einem großen Topf das Öl erhitzen und die Lauchringe, die kleingeschnittene Zwiebel und den Knoblauch glasig anbraten. Die Kichererbsen dazugeben und kurz weiterbraten lassen. Mit der Kokosnussmilch auffüllen und köcheln lassen. Mit den Gewürzen kräftig abschmecken und mit Langkornreis servieren.

An den altbekannten Salat gabs diesmal ein Erdnussdressing (auch wenns bei mir eher in einem dickflüssigen Dip endete, ich mag das aber so. Wer es flüssiger mag, ersetzt einfach einen Yoghurtlöffel durch Getreidemilch):
  • 2 EL Erdnussbutter
  • 2 EL Sojajoghurt
  • 1 EL Agavendicksaft
  • 1 EL Sojasauce
Wieder ganz einfach zusammenmixen - mjammi.

Salat die Zweite - Spaghetti mit Grilltomaten

Da der Salat immer ein ähnliches Modell ist, muss Variation durch Dressing und die warme Beilage ;) kommen. Hier Spaghetti, die nach dem Kochen mit Olivenöl, Knoblauch, Tomaten und Tofu durch die Pfanne gejagt wurde - mit Salz und Pfeffer abgschmeckt, fertig. Einfach aber lecker.

Dressing war dann hier auf Tomatenmarkbasis:
  • 1 EL Tomatenmark
  • 1 EL Reiscuisine
  • Agavendicksaft
  • frische Kräuter nach Wahl, Salz, Cayennepfeffer
Einfach alles gut durchmischen und nach Gusto abschmecken.

Samstag, 14. Mai 2011

Die größten Irrtümer der Vegetarier

Unter dem Titel war vor einiger Zeit ein Interview mit Theresa Bäuerlein auf der Homepage Berliner Morgenpost zu lesen (ist jetzt im kostenpflichtigen Online-Archiv, deswegen nicht verlinkt). Die Journalistin und Autorin hat nämlich ein neues Buch geschrieben:

"Fleisch essen, Tiere lieben"
(Ludwig, Paperback, Klappenbroschur, 160 Seiten, ISBN: 978-3-453-28024-3, € 12,99)

Schwarze Milch der Frühe. Im Deutschunterricht mussten wir früher zu den Stilfiguren auch immer Beispiele mitangeben. Der Buchtitel würde sich prima als Oxymoron machen. Aber auf den Inhalt kommt es ja bekanntlich an und über den wurde bei Legimus schon eine wunderbare Rezension geschrieben. Also die Rezension ist wunderbar - das Werk eher nicht.

Nun zurück zum Interview. Erstmal hatte das Ganze eine reizende Bebilderung mit einer jungen Frau als Model aufgemacht, die ihren perfekt geschminkten Mund aufreißt, um gleich in einen triefenden Burger mit extra Speck zu beißen. Journalistische Hochkultur vom Feinsten.

Die Autorin kommt aber auch nicht besser weg. Auch vegane/vegetarische Lebensmittel können der Umwelt schaden. Oh mein Gott, nein oO

Gerade Sojaprodukte, Regenwald, blabla. Wann zur Hölle hat es sich rumgesprochen, dass Regenwaldsoja = Tierfuttersoja ist?

Aber von so einfachen faktischen Fehlern, die zwar nervig sind aber nicht weiter weh tun, mal abgesehen, kam dann noch der absolute Brüller:

Es wäre ethisch gerechtfertigt, Tiere zu essen.

oO Und natürlich wurde diese Aussage vom Interviewer NICHT hinterfragt. Wieso auch - umschließt sie doch die Absolution für die Mehrheit der Bevölkerung und damit auch der Leserschaft.

Was für eine Art von Ethik betreibt bitte eine Ex-Vegetarierin mit dieser Aussage? Darüber könnte ich wahrscheinlich Stunden sinnieren und käme doch zu keiner befriedigenden Antwort. Herrje, wie auch, wenn sie meiner eigenen Auffassung von Ethik einfach nur diametral entgegenläuft.

Verdammt, was für ein Blödsinn - dabei sollte ichs in Hinblick auf meine eigene Gesundheit vielleicht belassen.

Hormone und Konservative

Das der neugewählte Ministerpräsident Sachsen-Anhalts Reiner Haseloff (CDU - muss man noch mehr sagen?) ein höchst zweifelhafter Politiker ist, und höchstens als Sexismusexperte aus eigener Erfahrung durchgeht, weis man ja. Aber was er und seine Parteigenossen sich da jüngst geleistet haben, geht echt auf keine Kuhhaut - nicht mal auf eine aus Kunstleder.

Nachtigall, ick hör dir trapsen. Wie oft will man Hormone noch als Argument gegen Frauen ins Feld führen? Denn, meine Herren, sie mögen wohl Recht haben, Hormone steuern jegliche unserer Verhaltensweisen - Nahrungsaufnahme, Wahrnehmung und Denken, Schlaf-Wach-Rhythmus, Sexualität, soziales Verhalten. Ebenso, geneigte Leserschaft, haben sie auch Recht, dass diese Steuerung zyklischen Schwankungen unterworfen ist.

Die Frau ist ein "hormongesteuertes" Wesen, in der Tat. Bevor hier aber irgendwer ein siegesgewisses Grinsen - "ich hab es ja schon immer gewusst" - aufsetzt:

Der Mann nicht minder. Jede gegenteilige Behauptung ist unseriös bzw. schlichtweg gelogen.

Daran ist überhaupt nichts verwerfliches. Hormone und ihre Zyklen sind unsere Überlebensgarantie, medizinische Probleme im Hormonhaushalt haben schwerwiegendste Folgen - im Zweifelsfalle letale, wenn man nicht behandeln kann mit (genau) Hormonen. Hormone sind nicht unsere Feinde und sie diskreditieren eine Frau in keinster Weise - nicht in ihren kognitiven und nicht in ihrer körperlichen Leistungsfähigkeiten.

Wenn die CDU-Frauen sich also aufregen, hat dies mitnichten mit ihren Hormonen zu tun, sondern mit Tatsachen und der ungeschminkten konservativen Realität. 35 Führungspositionen waren zu vergeben - 2 gingen davon an Frauen.

5,7%. Fünf Komma Sieben Prozent. FÜNF KOMMA SIEBEN!

oO Da tanzen meine Hormone auch Rumba - vor allem Adrenalin. Wenn es irgendeinen Beweis für die Notwendigkeit der Frauenquote noch gebraucht hätte - bitte schön hier Frei Haus. Die Begründung, dies wäre nicht möglich mit den 30% bei nur sechs Frauen in der Fraktion, schlägt einem doch auch nur als blanker Hohn ins Gesicht. Wenn diese Partei die WählerInnenlandschaft Sachsen-Anhalts abbildet, dann ist der Frauenmangel im Osten anscheinend furchtbarer als angenommen.

Nicht mit den Frauen läuft was falsch, dass sie nicht in der CDU "vorhanden" sind, nein, mit der CDU läuft was falsch, wenn sie Frauen in großer Mehrheit keine politische Heimat bieten kann (und oftmals wohl auch nicht will). Vielleicht sollte die Partei mal überlegen, wie sie sich für die größte Minderheit des Landes attraktiver machen kann und den schwarzen Peter nicht den Frauen in die Schuhe schieben.

Ich gebe unumwunden zu - meine politische Heimat wird die CDU nie sein und dementsprechend werde ich sie nicht wählen (gibt ja genug andere *Piep*, die das tun). Aber habe ich als Frau und damit Teil aller Frauen Sachsen-Anhalts (oder auch der BRD, das Problem ist in jedem Rahmen ja dasgleiche) nicht trotzdem das Anrecht, angemessen repräsentiert zu werden?

Das alle zehn Sprecherposten an Männer gingen - keine Bewerberin wurde berücksichtigt - verwundert mich nach den Führungspositionendebakel noch weniger. Die Vorsitzende der Frauenunion Eva Wybrands allerdings schon:

"Was hier passiert, baut nicht mehr auf den Werten auf, für die die CDU steht."

Naja, für mich klingt das nach althergebrachten konservativen Mustern. Was nicht bedeutet, dass diese nicht endlich begraben gehören, lieber heute denn morgen.

Fuck Gleichberechtigung - her mit der GleichSTELLUNG! Papier ist geduldig, auf den Gleichstellungsparagraphen in unserem Grundgesetz darf ich mich eh nicht beziehen - ich will endlich Taten sehn und verdammte Erfolge!

Allergikerhinweis: Dieses Produkt kann produktionsbedingt Spuren von Ironie, Sarkasmus und Zynismus enthalten.

Man findet keine Freunde mit Sa-la-at

Macht nix - bleibt mehr für mich.
Spargel die Zweite - heute in modischem Frühlingsgrün. Ganz einfach zusammen mit 2 kleinen geviertelten Tomaten in der Pfanne gegrillt - öfter mal schwenken.

Der Salat ansich bestand dann aus Eisbergsalat und Radicchio mit roter und gelber Paprika, Gurke, Oliven, Räuchertofu (mein Favorit ist der von Taifun mit Kräutern und Sonnenblumenkernen). Drüber dann ein Senfdressing:
  • 4 EL Olivenöl
  • 2 EL Agavendicksaft
  • 1 EL Apfelessig
  • 1 gehäuften TL körniger Senf
Mjammjam

Neues aus der Küche - Spargelzeit und Proteinmangel

So nach akuter Stress-Faulheit fang ich hier mal ganz klein an mit den wichtigen Dingen des Lebens - also Essen.

Endlich wieder Frühling - wobei man ja eh ständig übers Wetter mosern kann, zu kalt, zu warm, zu schwül, zu regnerisch... eigentlich find ichs aber ganz schön ;) - ergo: Spargelzeit. Bei meinen Schwiegereltern gibts zum Spargel dann klassischerweise braune Butter. Wie man sich denken kann, für mich nicht.

Braune Margarine wäre dann irgendwie auch zu einfach gewesen, also hab ich mir eine leckere Sauce zusammengekocht.
  • 1-2 EL Margarine
  • 1 EL Mehl
  • 200 ml Sojamilch
  • 2 EL Hefeflocken
  • 1 EL Birnendicksaft
  • 1-2 EL Sojacuisine
  • Kräutersalz, Paprika edelsüß, Zitronensaft
Aus Margarine und Mehl eine helle Mehlschwitze herstellen und diese dann mit Sojamilch auffüllen. Die Edelhefeflocken unterrühren und die Sauce eindicken lassen. Mit Sahne, Dicksaft und Gewürzen abschmecken. Wieder mal nicht aufs Bild, aber ins Gericht hats der Zitronensaft geschafft - ca. einen Teelöffel habe ich noch an die Sauce getan. Auch hier gilt aber wieder der eigene Geschmack als oberster Richter.

Damit ich als Veganerin nicht noch an akutem Proteinmangel versterbe (wer kommt auf sowas?) gabs dann für mich exklusiv noch die folgende Beilage:
Aus dem Netto. Die Burger der gleichen Marke sind allerdings nicht vegan - ich glaube Hühnereiweiß war enthalten. Oder das klassische Milchabfallprodukt Molke, das man wirklich überall mit ranschüttet, bin mir nicht hundertprozentig sicher. Ist ja auch egal, insgesamt sah meine Mahlzeit dann so aus:
Die helle Sauce sieht jetzt nicht so beeindruckend aus, war aber sehr lecker. Eine wunderschöne Spargelzeit allen - saisonale Küche ist super :)

Samstag, 7. Mai 2011

Studentenleben: Koffeinwahn und Grillanzünderdämpfe

Tada - da ich länger schon nix mehr gepostet habe, kommt hier mal ein bisschen Studiums-Trivia. Vom 28. April bis 01. Mai war hier in Halle die Medizinstudierendenversammlung der Bundesvertretung der Medizinstudierenden (MV des BVMD). Diese findet mehrmals im Jahr statt, immer an einer der 36 (?) Medizinfakultäten Deutschlands.

Ich war dann mit Freunden als Helfer und auch als Teilnehmer unterwegs. Das bedeutete eine Menge Spaß, Arbeit, aber vor allem wenig Schlaf. Was mir als ausgeprägter Eule wirklich zu Schaffen machte.

Freitag erst früh aufstehen fürs Blockpraktikum, dann Vorlesungen und danach (obwohl eher mittendrin, wir mussten früher gehen) ab durch die Stadt auf den Altklinik-Campus für einen Workshop für den MSV. Unsere AG-LeiterInnen vom BVMD haben uns dabei eine Mischung aus rechtlicher Einweisung (wie wir national und international organisiert sind), Aufgaben und Themen unserer AG sowie Möglichkeiten, wie wir mit Jugendlichen arbeiten können, vorgetragen. Es war ein sehr lustiger und aufschlussreicher Workshop, vor allem, da wir viele Sachen auch einfach selber gemacht haben und sie uns nicht nur einfach trocken erklärt wurden.

Kaum war dieser Punkt der Tagesliste abgehakt, keine Verschnaufpause - nein, rüber zum Uniplatz. Dort kamen nämlich nach und nach unsere Gäste aller Universitäten an und ich war da Mädchen für alles, aufräumen, Getränke, begrüßen, was halt auch immer so anfällt. Anstrengend, aber lustig mit einer Menge netter neuer Leute. Auch wenn man merkt, wie sehr das eigene Englisch nach der Schulzeit doch eingeschlafen ist, wenn man es denn mal braucht. Da hab ich mir aber gefühlt was zusammen geradebrecht, aber funktioniert hat es dann auch.

Um meine Schicht bis 1 Uhr nachts zu überleben, habe ich mir dann auch den ein oder anderen (eher mehr) Kaffee gegönnt, von einem Kommilitonen Mate-Tee bekommen und eine Freundin hat mir dann noch Guaranadrops gegeben. Ergebnis: Ich hatte gegen 23 Uhr einen mächtigen Schub, ich war richtig drauf, geradezu hyperaktiv. Was auch mächtig anstrengend ist. Die Krönung für meinen Zustand war dann aber noch die Tatsache, dass ein Genie das in dem Raum vorhandene White Board mit Permanentmarker angemalt hatte. Geil.

Meine Freundinnen und ich hatten das zwar nicht verbrochen, haben dann aber nach der Lösung des Problems gesucht. Zufälligerweise befand sich vom Grillen der preMV noch Grillanzünder im Raum - alkoholfrei zwar, aber einen Versuch wert. Also ab mit dem Zeug auf ne Serviette und geschrubbt - siehe da, mühsam zwar, aber wirksam.

Da standen wir dann zu dritt und schrubbten in einer Gaswolke die Tafel - CAVE: das Zeug macht high und man redet nur noch Gülle. Oder war es doch die Müdigkeit? Oder die legalen Drogen?

Nach ner Riesenaufräumaktion fand der Tag dann doch um 2 Uhr nachts in meinem Bett ein Ende. Leider nicht für lange. Um 9 Uhr befand ich mich schon wieder im Unikinikum und rannte da von A nach B, machte einen Umweg über C und erledigte eine Menge kleiner Aufgaben. darauf folgend dann das Helfer-Tshirt gegen das neue MSV-Tshirt getauscht und uns in einem Seminarraum als Ortsgruppe präsentiert.

Plakate, Verhütungskoffer, Geschenkbeutel und ein paar Spielchen aus unserem Repertoire. Wir hatten jedenfalls eine Menge Spaß, auch wenn nicht viele unserer eigenen KommilitonInnen auftauchten - haben wir aber auch nicht anders erwartet. Über manche Dinge lohnt es sich einfach irgendwann nicht mehr zu ärgern.

Nachmittags gabs dann nochmal einen MSV-Workshop über Sexualität in Kindheit, Jugend und Alter. Vier Stunden lang - wieder eine Menge gelernt, viel gelacht, aber dann war auch mal gut. Noch schnell in die Mensa was essen und ab ins Bett.

Sonntag blieb mir das Arbeiten zum Glück erspart. Insgesamt hat das Wochenende sehr geschlaucht, gefordert, eine Menge neuer Erkenntnisse gebracht - und vor allem eine Menge Spaß. Wer also in die Gelegenheit kommt, sowas in der Art mal mitzumachen, es sei uneingeschränkt empfohlen!

Schönes Wochenende miteinander (und endlich ausreichend Schlaf)!

Donnerstag, 28. April 2011

Und ich hake ein Klischee mehr ab...

"Bist du etwa Vegetarier?" - Davon abgesehen, dass ich noch schlimmer drauf bin, ich abgefreaktes etwas, war die Stimme aus dem Hintergrund dazu (Mutter der Gastgeberin des kleinen Grillfestes, welches ich und mein Freund besuchten und wofür ich mir in weiser Voraussicht mein eigenes Futter mitbrachte) den eigentlichen Post hier wert:

"Vegetarier sind bloß zu blöd zum Jagen." - Oh, yes. Ich lach mich tot, hab ich ja noch nie gehört, wie kommt man nur auf so geile Sprüche, ach wenn ich doch nur halb so kreativ wäre...

Ihr wisst was ich meine.

Kommt immer ganz gut von Menschen, die nicht mal ansatzweise so aussehen, als könnten sie ihr eigenes Fleisch erlegen. Macht aber nüscht, kann ick ja ooch nich. Macht gleich doppelt nüscht, will ick ja ooch nich. Ach ja, ich verbuche das dann mal unter den indianischen Sprachkenntnissen der Omnivoren im Veganerbingo.

Leseecke - Die Essensfälscher

Was macht man über Ostern, wenn tanzen nicht drin ist *hust*? Ich für meinen Teil habe mich (trotz des mitgebrachten Unikrams) fürs Lesen entschieden. Beim karsamstäglichen Einkauf stieß ich dann auch in der (miserabel ausgestatteten) Schreib- und Lesewarenabteilung auf das folgende Buch:


(Verlag S. Fischer, 2010, 223 Seiten, 14,95€)



Etikettenschwindler, Zahlenjongleure, Kinderfänger, Wachstumsfetischisten, Heilsversprecher, vermeintliche Traditionsindustrialisten - diese Art Menschenschlag trifft man im Buch von Thilo Bode, dem Gründer der Verbraucherorganisation foodwatch,
einer sympathischer denn jeder andere vor ihm. Für mich persönlich, die sich schon eine ganze Weile lang mit Nahrung und der dazugehörigen Wirtschaft beschäftigt, waren jetzt nicht die großen neuen Erkenntnisse dabei.

Trotzdem erfährt man auf den knapp 200 Seiten (angehängt ist noch ein ausführliches Quellenverzeichnis) einige Geschichten und Hintergrundinfos, die man dann in dieser Detailgenauigkeit noch nicht kannte. Der Stil ist dabei erfrischend in der Wortwahl und Strukturierung, sodass dieses Buch ein gut unterhaltender Wochenendbegleiter ist - wenn auch mit makaberem Inhalt (aber wer gruselt sich nicht ab und an gerne mal).

Das letzte Kapitel ist leider ziemlich redundant - viele der im Hauptteil erwähnten Ereignisse, Praktiken und Produkte werden hier noch einmal aufgeführt. Gerade wenn man das Buch so gut wie ohne Unterbrechung durchliest, ist das etwas nervtötend. Aber das kann man dann ja auch überspringen.

Auch wenn man nicht der hundertprozentig gleichen Meinung wie der Autor ist (sowas ist aber eh eine erschreckende Vorstellung), handelt es sich hierbei um ein höchst informatives und kurzweiliges Machwerk für den geneigten Leser, der in die Thematik gerade erst einsteigt und einen Überblick gewinnen will - oder aber auch für den alten Hasen, der dann wieder mal feststellen kann: Ja, dieses unseres Wirtschaftssystem ist tatsächlich so abgrundtief verabscheuenswert, wie ich es glaubte, seit ich mich mit dem Thema auseinander setze.

P.S.: Ich werde wohl die nächste Zeit weniger zum Bloggen kommen, da mich mein Studium und alles drumherum gerade ziemlich einspannen, aber Unkraut ist nicht totzukriegen - Tofu härtet ab ;)

Samstag, 23. April 2011

Moloch Monsanto

Wer sich mit der Nahrungsmittelindustrie und Landwirtschaft dieser Welt beschäftigt, wird zwangsläufig mehr als einmal die Wege dieses multinationalen Monsterkonzerns kreuzen.

In diesem Dokumentarfilm von Marie-Monique Robin wird die kompromisslose Maschinerie eines Unternehmens aufgezeigt, dass die Gefahr auch nur einen Dollar nicht zu verdienen, höher bewertet als tausende von Menschenleben. Aber was soll man von den Herstellern von Agent Orange auch schon erwarten. Auch andere Erzeugnisse des Unternehmens sind nicht minder gefährlich.

Wer dann noch auf die Politik hofft, die durch Gesetze und Vorschriften regulierend eingreifen wird, der hat noch immer nicht verstanden, das Gesetze nur das Kapital und diejenigen, die es besitzen, schützen.

Feiertagsfrust

Diese Aktion finde ich gut und richtig. Ich bin Atheist, christliche Feiertage bedeuten mir nur als Zeiten der Familieneinkehr und Ruhe für sich selbst etwas. Unser Land ist durch und durch christlichen Traditionen unterworfen und durch diese geprägt, aber das bedeutet noch lange nicht, dass diese nicht reflektiert werden dürfen.

Damit meine ich die persönliche Reflektion durch jeden einzelnen Menschen und nicht die durch den Staat. Ich möchte frei sein in meiner Entscheidung, tanzen und feiern zu gehen wann und wo ich will. Jede/r möge nach eigener Facon glücklich werden und wer den Karfreitag (oder jeden anderen für sich bedeutenden Feiertag) in aller Beschaulichkeit und Stille begehen möchte, der möge dies tun.

Dieser Mensch kann sich doch aber schlecht von mir tanzend in einer Diskotheke religiös angegriffen und verletzt fühlen (schließlich wird er diese Karfreitag nicht aufsuchen). Mit welchem Recht werden hier also meine freien Entfaltungsmöglichkeiten beschnitten? 

Säkularität ist für mich ein staatstragendes Prinzip. Glaube ist etwas fundamental persönliches, es kann kein Einheitskonzept dafür geben und der Versuch ein solches mit so seltsamen Regelungen wie dem Tanzverbot zu schaffen, widerspricht für mich dem kategorische Imperativ, "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde" (Kant, Grundlegung zur Metaphysik der Sitten) und damit dem Kern der deontologischen Ethik (die ich im Allgemeinen favorisiere; diese Form der Ethik fragt nach der moralischen Pflicht einer Handlung, laut Kant ist dabei der Ursprung der Moral die Vernunftfähigkeit des Menschen - ergo Handeln nach eigenem Wissen und Gewissen).

Nicht nur beschneidet dieses Verbot die Rechte Andersgläubiger oder Nichtgläubiger, es verneint gleichzeitig die Pluralität der gelebten Spiritualität unter den Christen. Vielleicht möchten manche unter ihnen nicht vorrangig dem Tod am Kreuze gedenken, sondern die Erlösung von Erbsünde und Schuld feiern? Vielleicht sogar mit Musik und Tanz?

Und wem steht es zu, darüber zu urteilen? Mir nicht und ganz gewiss nicht diesem Staat. Herr Kirchenrat Witzenbacher mag mit seiner Aussage über nötige Entschleunigung in dieser unserer Gesellschaft gar nicht falsch liegen - aber doch nicht von oben herab diktiert. An meinen Bedürfnissen orientiert sich dieser Staat jedenfalls recht selten (dann gäbe es ihn hochwahrscheinlich gar nicht) und deswegen hätte man so ein nonsense-Argument ruhig mal stecken lassen können. Die Welt wird durch weniger Reglementationswut nicht unter gehen. Sie tat es nicht nach Einführung des Frauenwahlrechts, nach dem Ende der Strafverfolgung von Abtreibungen, nach Aufhebung der Strafbarkeit homosexueller Handlungen, nach Gleichstellung ehelicher und unehelicher (was für eine abwertende Kategorie für Menschen) Kinder und sie würde es auch nicht, wenn Deutschland endlich mal die Präimplantationsdiagnostik erlauben würde (daran glaube ich).

Freiheit dem Glauben, aber auch Freiheit dem Unglauben.

Und vor allem: Freiheit dem Leben.

P.S. Die Sprache dieses Posts ist ob des sensiblen Themas arg zurück gefahren (vgl. vorangehenden Post). Jemanden zu verletzten lag nicht in meiner Intention - Zweifel und Nachdenken sind für mich aber Motor des Seins.

Freitag, 22. April 2011

Ach du meine Nase - persönliche Perle des Schwachsinns

Etwas zu lassen, schärft anscheinend die Sinne genau dafür. Wie soll ich mir es sonst erklären, dass ich Werbung heute um einiges abartiger empfinde, als noch vor ein paar Monaten, wo regelmäßiger Fernsehkonsum bei mir die Norm war.

Ich war ein absoluter Serienjunkie und habe dementsprechend auch jede Menge Werbeblöcke über mich ergehen lassen. Oft nur passiv, während ich anderer Tätigkeiten nachging, aber sonderlich gestört hat sie mich im Normalfall (außer dem "Kennste-dit"-Name-der-hier-nicht-genannt-wird-"Komiker" für Elektronikkette-nach-deren-Aussage-ich-blöd-bin und anderer Perlen des Schwachsinns) nun nicht.

Die gemeine Durchschnittswerbung habe ich einfach ohne jegliche Reflexion hingenommen.

Jetzt, da die Glotze bei mir in der Wahnung meistens aus bleibt, hat sich das völlig geändert.

Ob es nun die Geschlechterdivergenzen bei Kinderspielzeug sind (bei dem ganzen pinken Glitterkram der Zielgruppe Mädchen krieg ich irgendwann noch Augenkrebs - wäh) oder die volle Sex-sells-Maschinerie (oh, diese Turnschuhe sollen die Muskulatur trainieren - mach Sachen - das bewirbt man doch am Besten mit lauter eingestellten Frauenhintern in engen, bunten und kurzen Klamotten, scheiß aufs Gesicht). Ich werde noch wahnsinnig - würde ich mir jedes Mal die Haare raufen, wenn ich fassungslos vor der Glotze stehe, ich hätte wohl ne Glatze.

Mein heutiges Null-Linien-EEG-Erlebnis:

Namhafter Deohersteller hat neues Deo entwickelt. Ist auch was ganz besonderes, denn es soll vor Schweißgerüchen schützen, bevor man schwitzt (irgendwas von Mikrokügelchen, die bei Bewegung abgerieben werden und so Stoffe freisetzen...egal).

Wie bewirbt man sowas also? Brainstorming... Richtig! Hochwissenschaftlich:
Man verteilt Glöckchenarmbänder an Frauen um herauszufinden, wie die sich bewegen, um dann festzustellen (Achtung diffizile Kausalkette!)
  • Bewegung führt zu
  • Schwitzen führt zu
  • Geruch
Heureka!
oO

Erstens:
Schlag ein Anatomielehrbuch auf, sieh dir die Gelenke und ihre Freiheitsgrade und Bewegungsmöglichkeiten an und du weist, wie sich Frauen bewegen. Anatomisch gesehen nicht anders als Männer. 

Zweitens:
Gib Menschen einen Schrittzähler und du weist, wie viel sie sich bewegen. Ich stelle hier mal die gewagte These auf, dass das interindividuell stärkeren Schwankungsgraden unterworfen ist als intergeschlechtlich.

Drittens:
Ergo hätte man den ganzen Blödsinn völlig geschlechtsneutral aufziehen können, ohne 100%ig der herrschenden Schönheitsnorm entsprechende Frauen abbilden zu müssen. Für was sind diese denn im Zusammenhang mit der neuartigen Wirkungsweise des Deos beweisend? Unterschwellig kommt doch beim Konsumenten nur die Verbindung Schön-Schlank-Erfolgreich-Glücklich-Wohlriechend-Gepflegt-Wasauchimmer mit diesem Deo an.

Lookism ist in dieser Gesellschaft nicht ohne Grund ein weitgreifendes, überbordendes Problem, dass den Rahmen dieses Posts aber sprengt.

Viertens:
Glöckchen?GLÖCKCHEN? Katze die von der Vogeljagd abgehalten werden soll oder wie bitte soll ich das jetzt deuten? Spielzeug? Es glänzt und klingelt so schön? Mag sein, dass ich hier überreagiere, aber ich finde die Idee so neuronenerweichend bescheuert und weis gar nicht ob ich die Metaebene der Werbebotschaft verstehen will oder lieber nicht.

oO Es mag noch viel schlimmere Werbung geben (ganz Dunkel erinner ich mich an diese Pseudo-Gangster-Rapper-ganz-in-weiß-mit-ihren-leicht-bekleideten-Bitches-Werbung für eine Kindersüßigkeit, die machte mich aber weniger fassungslos denn aggressiv). Das bedeutet aber nicht, dass ich weniger sexistischen Scheiß nicht genauso schlimm wenn nicht noch schlimmer, da schneller verharmlost, finden kann.

So viel Text, für noch mehr Schwachsinn. Hauptsache es gärt jetzt nicht über Ostern in mir drin - wo wir schon dabei sind, über das Geschreibse wurde es Karfreitag, also wünsche ich allen, egal was sie glauben oder aber (wie ich) nicht glauben, schöne erholsame Feiertage, die jeder mit einem eigenen Sinn befüllen möge.

Mittwoch, 20. April 2011

Veganes Carepaket

Und zwar für mich. Denn morgen gehts über Ostern ab in die Heimat - und damit in veganerunerprobte Gefilde. Also schnür ich hier mein eigenes Rettungspaket:



Da hätten wir dann:
  • Edelhefeflocken (für Hefeschmelz und auch so als Würzmittel an verschiedene Soßen)
  • Birnendicksaft (bei alternativen Süßungsmitteln siehts bei uns irgendwie mau aus)
  • Miso (asiatische Sojabohnenwürzpaste)
  • Mandelschmelz (Brotaufstrich - ohne Schweineschwarten ;))
  • veganer Kavier
  • Aufschnitt Lyoner mit ganzem Pfeffer von Heirler
  • Cheezly - einmal Mozzarella, einmal Cheddar (zum Probieren, kannte ich noch nicht)
  • vegane Bratwürstchen (Grillwetter!)
  • Seitan-Fix
  • Kichererbsenmehl
  • Coriander, Kreuzkümmel, Piment - tonnenweise Kümmel haben wir da, aber wenn man mal was braucht ;) also selber mitnehmen
 
So und jetzt einmal bitte im Chor: "Ja, aber was kannst du denn dann noch essen?"

Süßkartoffelstampf und Brokkoli

Mein Lieblingsbioladen hatte riesige (rieeesige) Süßkartoffeln im Angebot, die hatte ich zwar noch nie probiert, aber ich dachte mir, biste mal mutig.

Das wurde dann daraus:
Ich habe die Süßkartoffel (eine der kleineren, die ich gefunden habe, mal so nebenbei angemerkt) und zwei mittlere Pastinaken (Petersilienwurzel würde wahrscheinlich genauso gut gehen und ist irgendwie selbst bei mir in der Pampa immer verfügbar) geschält, kleingeschnitten und mit Salzwasser zum Kochen aufgesetzt.

Die Garzeit betrug hier nur gute 20min und dann waren sie schon schön weich. Währendessen habe ich den Brokkoli geputzt und in einem Dämpfeinsatz für Töpfe unterschiedlicher Größen gegeben mit Wasser aufgefüllt und auf den Herd zum Dämpfen (ca. 15min sobald das Wasser kocht) gestellt.
Zur Saucenvorbereitung habe ich den Lauch in Ringe geschnitten und ein Drittel einer Räuchertofupackung gewürfelt (ca. 70g).

Beide Zutaten habe ich in einem kleinen Topf mit Sonnenblumenöl angebraten, Sojajoghurt hinzu gegeben und bei mittlerer Hitze erhitzt sowie die Sauce dann mit Coriander, Kräutersalz und Pfeffer abgeschmeckt.

Die weichen Süßkartoffel- und Pastinakenteile habe ich mit ein wenig Olivenöl und Getreidemilch gestampft (nicht so stark, sonst kommt irgendwann eine kleisterartige Pampe raus) und mit Kräutersalz, Cayennepfeffer und Kreuzkümmel verfeinert.

Farbverfälschung vom Feinsten - der Brokkoli war natürlich grün. Aber Hauptsache es mundet.

Dienstag, 19. April 2011

Unser täglich Gift

Der Themenabend "Wenn Essen krank macht" ist zwar schon eine Weile her auf Arte, aber an seiner Aktualität ändert dies natürlich überhaupt nichts.

Mit "Unser täglich Gift" hat Marie Monique Robin einen großartigen Dokumentarfilm über unsere industrialisierte Nahrungswelt geschaffen. Ein Film, der ohne große Effekte auskommt, unaufdringlich ist - dafür aber umso eindringlicher.

Gerade die unaufgeregte Art spiegelt die vermeintliche Normalität hinter all diesem Irrsinn wieder, denn irgendwas läuft verkehrt, wenn die Industrie der Wissenschaft vorgibt, was gut und richtig ist, wenn das Kapital über den Verstand siegt und wenn Behörden nur Handlanger der Firmen sind.

Wer an seiner Ernährung (und im weiteren Kontext auch der Wirtschaft) interessiert ist, nicht nur um Tierleid zu vermeiden, sondern auch um sich selbst Gutes zu tun, der sollte diesen Film gesehen haben.

Arbeit zieht Arbeit nach sich


Das schlimme an Montagen ist ja nicht einmal Montage zu sein, nein. Sie sind nur dieses Semester elendig lang.

In Blockpraktikumswochen gehts teilweise halb Acht los (gnädigerweise unter Umständen auch erst halb Zehn - oh Gloria in Excelsis Deo...) mit Stationsarbeit oder im OP. Das kann mehr oder minder langweilig sein und zieht sich dann bis Mittag.

Ab Mittag dann im fliegenden Wechsel raus aus dem weißen Kittel, rein in den Hörsaal. Bis halb Sieben geben sich dann die Kliniker die Klinke in die Hand und bringen uns das Wesen der modernen Medizin näher - mehr oder minder talentiert das Publikum zu fesseln und Lehrinhalte gut verpackt vermittelnd. Zwischendurch hab ich mich dann mal davon machen können, denn ich hatte einen Termin in der Nuklearmedizin über ein Thema für meine Doktorarbeit. Habe dann dort auch ein vielversprechendes Thema abgegriffen, wo dann direkt nach Ostern schon die erste Arbeitsrunde auf mich wartet. Aber hej, ich habs ja nicht anders gewollt :). Das Gespräch war kurz und schmerzlos, also ab zurück nach Kröllwitz in die Vorlesungen und sich ab und an gefragt, warum zur Hölle man nicht auf die Peißnitz gefahren ist, aber für Selbstmitleid war es dann auch zu spät und die Vorlesungen waren vorbei.

Gut, wenn man dieses überstanden hat.

Schlecht, wenn es danach gleich weiter geht.

Ich habe ab um Sieben dann eigentlich Judokurs und die sportliche Betätigung tut nach so einem langen Tag wirklich gut. Nur diese Woche nicht - erstens hab ich mir wie erwähnt den Fuß verletzt und zweitens gab es diesen Montag unitechnisch abends noch etwas anderes zu tun.

Die Mitgliederversammlung der Medizinstudierenden kommt dieses Frühjahr nach Halle, vom 28. April bis einschließlich 01. Mai. Was da alles an Workshops, Vorträgen und natürlich (natürüürlich) Party laufen wird, kann man sich im vorläufigen Programm schon mal zu Gemüte führen.

Eine Menge Spaß verspricht das Ganze auf alle Fälle - aber natürlich auch eine Menge Arbeit. Diese dann für studentische freiwillige Hilfskräfte, die einen Haufen Arbeit für ein T-Shirt, Verpflegung, Kaffee und freien Eintritt zur Party machen.

Wieviel Arbeit da auf uns eigentlich zukommt, haben wir gestern gesehen. Knappe 30 Leute trafen sich um Acht im Dekanat. An einem Tag warten schon mal fast 50 Aufgaben auf Erfüllung. Nicht jeder kann jeden Tag zu jeder Uhrzeit zur Verfügung stehen.

Verdammt.

Wir haben uns vom MSV mal so grob ausgemacht, dass jeder von uns sich einen Tag für eine gewisse Uhrzeit zur Verfügung stellt. Dafür kriegen wir dann auf der MV einen eigenen Seminarraum, um uns vorzustellen, kriegen einen kleinen Workshop und die Fachschaft bezahlt uns auch neue T-Shirts. Yeah.

Haben wir uns fein ausgedacht. Wird wohl so nix werden. Aus einem Tag Verfügbarkeit, wurden dann fix drei und ich habe mich todesmutig dazu hinreißen lassen, notfalls auch mal eine Nachtschicht zu machen. Das bedeutet, ich wache von 22-7.30 Uhr in einer der Unterkünfte darauf, dass alle heil ankommen, nur reinkommt, wer darf und es sonst auch allen gut geht. Quasi Herbergsmutti.

Und da das ein so beliebter Job ist, werd ich ihn garantiert auch bekommen. Was tut man nicht alles für Kaffee ;)

Aber blöde Arbeit hin oder her - ich freue mich jetzt schon auf Gäste aus ganz Deutschland und ein geiles Wochenende!

(Die Orgas haben erzählt, dass sie neulich in Berlin erzählt bekamen, wie sich die Leute schon auf die MV in Halle freuen und dass sie noch nie im Osten gewesen sind...in Berlin. Anscheinend noch nie über die Stadtgrenze getraut - aber ist ja auch nachvollziehbar, bei uns in Brandenburg ist es gefährlich, hier gibts Wölfe! Und drei Nazis aufm Hügel, aber die finden niemand zum Verprügeln:

:)

Montag, 18. April 2011

Cooking by Accident: Falafelaufstrich

Das kommt nun wie angekündigt dabei heraus, wenn man zu blöd zum Ausbacken von Falafeln ist:
Als ich versuchte, Falafel in Kokosfett auszubacken, zerfiel mir eins. Abgekühlt hatte ich dann einen wunberbaren Falafelaufstrich. Verhältnis ist geschätzt 60% Falafelteig und 40% Kokosfett, also etwas weniger als die Hälfte. War sehr lecker zu dem selbstgemachten Brot und da ich Brotaufstriche liebe, war meine Blödheit doch mal ein voller Erfolg!

Falafel und Bruschetta

In der Hoffnung auf Frühling gab es neulich dieses leicht mediterran angehauchte Essen. Angefangen von einem selbstgebackenen Brot:
  • 500g Dinkelmehl
  • 10g Salz
  • 10g Rohrohrzucker
  • 1 Päckchen Trockenhefe
  • 1-2 EL Olivenöl
  • 250ml Wasser (nach Bedarf auch mehr oder weniger)
zu einem geschmeidigen, zähflüssigen Teig verarbeiten, an einem warmen Ort 30-40min gehen lassen und dann in einer Kastenform ca. 60min bei 200°C backen.

CAVE: Grade was Temperaturen und Zeiten bei verschiedenen Backöfen angeht, habe ich die Erfahrung gemacht, dass diese erheblich schwanken. Also selbst ein Auge auf das Backwerk haben und nach Gutdünken anpassen.

So ein Brot alleine wäre ganz schön traurig, darum gab es dazu einen Klassiker der veganen Küche, Falafel:

  • 200g Glas Kichererbsen (Abtropfgewicht 125g)
  • 2-3 EL Kicherbsenmehl
  • 2-3 Zehen Knoblauch
  • 2 EL Zitronensaft
  • 1 TL Backpulver (gestrichen, eher weniger)
  • Kräutersalz, Kreuzkümmel, Koriander, Cayennepfeffer
  • Petersilie (habe ein Drittel einer Tiefkühlpackung genommen)
Die Kicherbsen so fein man möchte zermußen. Ich persönlich habe es bei etwas rustikaler mit der Gabel zerdrücken belassen. Den kleingehackten Knoblauch und die Petersilie hinzugeben und mit Zitronensaft, Kichererbsenmehl und Backpulver zu einem geschmeidigen, aber zu Bällchen formbaren Teig verarbeiten. Kräftig würzen und wenn man meint es wäre genug, noch einmal nachgewürzt. Nur Mut, die brauchen das!

Ich habe den Teig kurz ruhen lassen und währenddessen die folgende Sauce fabriziert:
  • 1EL Reis-Cuisine
  • 1-2EL Tomatenmark
  • Kräutersalz, Birnendicksaft, Chilisauce
  • Schnittlauch, Basilikum oder was an Kräutern beliebt (nicht im Bild ;))
Die Reiscuisine mit dem Tomatenmark verquirlen und mit Salz, Dicksaft, Chili und den Kräutern abschmecken.
Zurück zu den Falafeln. Diese kann man nun in heißem Fett ausbacken, wenn man aber wie ich dafür irgendwie zu blöd ist und die einem nur auseinanderfallen, geht auch diese Methode:

Die einzelnen Falafel mit ein wenig Öl bestreichen und auf einem backblech im Ofen 15min bei 200°C backen (das CAVE vom Brot gilt selbstredend auch hier).

Das fertige und auf Esstemperatur abgekühlte Brot kann nun aufgeschnitten werden und mit einem "Bruschetta Schwarze Olive"-Aufstrich (z.B. Alnatura) bestrichen werden. Insgesamt ergibt sich dann die folgende Mahlzeit:
Was dabei rauskommt, wenn man zu blöd zum Ausbacken ist, dazu später mehr :)

Sonntag, 17. April 2011

If I had a hammer...

Dieses Wochenende meint es irgendwie nicht gut mit mir - erst beim Judo meinen rechten Fuß so zerstört, dass ich nur humpelnd durch die Gegend ziehe und jetzt gehts meiner psychischen Gesundheit auch noch an den Kragen. Dieses Schmuckstück habe ich heute nämlich bei Medi-Learn (einem Medizinerforum vom Bewerber, Studenten etc. bis zum Facharzt) gefunden:

"Bei den Studienanfängern muss es eine „Männerquote“ von 50 Prozent geben." Dtsch Arztebl 2011; 108(15): A-846 / B-692 / C-692

Begründung: viele Frauen gehen im Laufe ihres Berufslebens wegen Schwangerschaft/Kindererziehung dem Gesundheitssystem verloren.
Durchatmen...tief durchatmen. WTF oO!

Während man in der Wirtschaft Frauenquoten von maximal 30% schon als quasi kommunismusanheimelnde Planwirtschaft erachtet, die Leute (Frauen) in höhere Positionen bringen würde, die dort von ihrer Qualifikation her nichts zu suchen haben (Frauen), so sollen in einem Studium gleich 50% der Plätze an Männer verteilt werden, damit das verkrustete patriarchalische System ja so reaktionär wie es ist weiterlaufen kann und Frauen weiterhin fröhlich gegen eine gläserne Decke stoßen?

Ganz klar - wenn Frauen Kinder kriegen mutieren sie sofort zum allein qualifizierten Kinder-Betreuungs-Muttchen, das den Herd hütet. Männer würden die Kinder auch höchstens umbringen, Vaterinstinkte sind inexistent. Also müssen wir Frauen es tun. Gibt keine andere Lösung - Teilzeit, Betriebskindergärten, Gleitzeit mit Kernarbeitszeiten, verpflichtetenden Elternschutz für beide Elternteile, ach wozu denn!

Haben wir ja immer schon so gemacht.

Wenn Frau sich allerdings entschließt, dann doch keine Kinder in diese Welt zu setzen, dann ist sie natürlich schuld, dass Deutschland sich abschafft, wie Herr Sarrazin so großartig einfühlsam wie intellektuell stichfest in seinem Buch Pamphlet feststellt.

Aber mal im Ernst, die Studienplätze im Fach Medizin werden wie folgt verteilt:
  • 20% an die Abiturbesten, dabei treten nur die Leute gegeneinander an, die im gleichen Bundesland ihr Abitur gemacht haben - entscheidend ist also die Schulleistung (die die Jungen ja achso unfair benachteiligt)
  • 20% nach Wartezeit, das heißt, wer Sitzfleisch besitzt, kriegt seinen Platz - nachrangig auch hier wieder die Abiturnote bei Bewerbern mit gleicher Wartezeit
  • 60% werden durch die Universität selbst vergeben, wobei anzumerken ist, dass auch hier bei den meisten Unis die Abiturnote eine herrausragende Rolle spielt. Aber hier gibt es auch Gespräche und Medizinertests, wie den TMS oder Ham-Nat.
Im Großen und Ganzen ist also die Abiturleistung entscheidend - und selbst wenn die ganze Schulzeit über nur Diktate über rosa Schmetterlinge geschrieben wurden, ins Abi gehen die Noten der Oberstufe ein. Sprich von der Alterstufe her 16-20jährige (ganz grob gefasst). Wer es in dem Alter, Mann oder Frau hin oder her, nicht gebacken kriegt, seine Schulleistung dem Wunschstudienfach anzugleichen, der ist schlicht und ergreifend selber Schuld. Dann muss er halt warten, das mag nicht schön sein, das kann ich mir vorstellen, aber so ist das System und immerhin gibt es diese Möglichkeit.

Und man mag vieles über dieses System sagen, vom Geschlechterstandpunkt her ist es weitmöglichst gerecht. Es gibt auch Anrechnungen für geleistete Dienste, etwaige Behinderungen und Einschränkungen, feste Arbeitsstellen und familiäre Verpflichtungen (Sozialkriterium). Das macht den ganzen Bewerbungskram zwar erstmal kompliziert, aber wer sein Abitur geschafft hat, sollte da schon durchsteigen.

Wenn ich mich so entsinne, dürfte das Verhältnis bei mir im Studiengang ungefähr 60:40 zugunsten der Frauen sein. Da liegt also kein eklatanter Männermangel vor. Nicht missverstehen, am allerliebsten wäre mir eine allgemeine Geschlechterquote von minimal 45% und maximal 55%. Sprich jedes Geschlecht sollte zur Hälfte vertreten sein mit einer Schwankungsbreite von 5%. Genauso wie ich für einen Elternschutz anstelle des Mutterschutzes wäre. Und wenn schon Herdprämie, dann auch für Hausmänner!

Achja, an meinen Studienplatz kam ich über die Abibestenquote. Ich habe vor Kinder zu kriegen und ich koche und backe sehr gerne - aber Hausfrau, nie im Leben!

Wer dies erfüllend findet, bitte schön, aber ohne mich. Freie Entfaltung für alle!

Ich habe Quoten früher immer für doof gehalten, genauso wie ich mich dem Binnen-I verweigert habe ("Ich werde Arzt."). Aber ich habe meinen Standpunkt geändert, ich sehe Quoten heute als Übergangselemente an, die alten eingefahrenen Spuren zu verlassen und abseits der gelebten Heteronormativität neue Wege zu beschreiten. Werden die neuen Wege zur Normalität - dann mögen Quoten veraltet sein.

Zum Binnen-I hat mich die folgende Frage gebracht (irgendwo in den Weiten des WWW gelesen und vergessen wo - Verzeihung!):

Wer würde sich unter 100 Sängern schon 99 Sängerinnen und einen Sänger vorstellen? Obwohl es möglich wäre. Das generische Maskulinum ist maskuline Dominanz - und an ein gesprochenes Binnen-I kann man sich gewöhnen. Ehrlich!

In diesem Sinne: Ich werde Ärztin :)

Freitag, 15. April 2011

"These letters also spell DAN!"

Um mich mit dem Wochenende doch noch zu versöhnen, gibts jetzt was schön nerdiges:
Es handelt sich zwar um Werbung und die treibt mich regelmäßig in den Wahnsinn (in meiner Studentenbude schaue ich kaum fern - zuhause ist es dann doppelt ennervierend), aber wenn sie in einer solchen Qualität dargebracht wird und ansonsten auch nicht so viel Raum unseres täglichen Lebens beanspruchen würde, könnte ich damit glatt (besser) leben.

Grusliges zum Wochenende

Der Inhalt der Homepage ist genauso so dummdreistrechts und wird einem hier erspart - wer will kann ja einfach suchen gehen. Das Video ist ein gutes Jahr alt - das Blatt gibts aber weiterhin.

Ich habs ja noch nie verstanden - aber wie kann man so "denken"? Für jemanden, der soweit man will links großgezogen wurde und auch heute noch links ist, absolut nicht nachvollziehbar. Ich kenne eine Art Trotzreaktion (vor allem) jugendlicher Männer bei mir auf dem Land, die in ihrer späteren Pubertät anfangen rechte Parolen vielleicht nicht zu brüllen, aber doch gutzuheißen. Die meisten gaben dies aber nun bald wieder auf. Auch kenne ich Menschen, die "Rechten" teilweise recht geben - da sie keinerlei Ahnung von der herrschenden politischen Wirklichkeit haben und immer ganz erschrocken gucken, wenn man ihnen erklärt, wie das denn eigentlich so ist mit dem Asylrecht oder ähnlichem.

Diejenigen welchen, die ich kenne und heute noch rechts einordnen würde, sind allermeistens nicht gerade die hellsten Kerzen im Leuchter. Viel erschreckender sind aber immer die, die aus der vermeintlich gebildeten Mitte der Gesellschaft kommen - soweit kanns mit der Bildung scheinbar nicht her sein.

oO - wirr und sprachlos ins Wochenende. Und sowas findet man, wenn man bei Youtube "Antikapitalismus" eingibt - alles klar.

Mittwoch, 13. April 2011

Na, wenns schmeckt...

Aus der heutigen (13.04.2011) Financial Times Deutschland.

Besonders zu schmecken scheints dem Regierungssprecher Edano trotzdem nicht. Wenn man schon Komiker braucht, um das Volk von den eigenen Nahrungsmitteln zu überzeugen, dann ist es mit deren Qualität wohl nicht allzuweit her. Ich hoffe inständig, kein/e JapanerIn nimmt dieser Regierung so einen Mist ab.

Ein wahres Trauerspiel...

Schokolaaaaaaaade

Wenn jemand keine Schokolade mag, ist der mir wahrscheinlich suspekter als jeder neoliberalkapitalistischeomnivoreatomkraftanhängende Antifeminist. Irgendein Schreckensszenario vergessen? Hmmm. Egal, hier gehts um:

Die beiden Hübschen habe ich mir heute im Bioladen nämlich noch gegönnt. Ich habe ja als Veganerin persönlich das Glück, dass ich eh schon immer auf (Zart)Bitterschokolade abgefahren bin, je höher der Kakaoanteil, umso besser. Trotzdem hatte ich als Veganerin dann doch mal plötzlich einen totalen Jieper auf Milchschokolade bzw. weiße Schokolade. Aber auch da gibt es ja mittlerweile gute Abhilfe.

Aber nun zu den Beiden. Die Herstellerfirma ist Vivani und ich fand die ihrige Schokolade bis jetzt immer sehr lecker. Die linke ist die "Feine Bitter" mit einem Kakaoanteil von 71%. Sie hat einen guten Schmelz und schmeckt nach meinem Dafürhalten ausgezeichnet. Die rechte wiederum ist die "Feine Bitter Grüntee Mango" mit 70% Kakaoanteil.

Mit dem Urteil bin ich noch etwas im Zweifel. Auf alle Fälle ist es ein interessantes Geschmackserlebnis. Die Schokolade ist lecker und herb, dann kommt ein wenig kräutriger Teegeschmack, der auch länger im Nachgeschmack bleibt, und zwischendrin immer mal wieder ziemlich stark auftretende Süße. Dass das Mango sein soll, weis ich aber nur, weils drauf steht. Also, wer eine Schokolade will, die fruchtig nach Mango schmeckt, wird eventuell enttäuscht sein. Wer es aber herb und bitterschokoladig mag, sollte diese Komposition mal probieren.

Aufgegessen wird sie auf alle Fälle.

Wenns draußen stürmt, muss man deftig essen!

Da ich heute frisch in meinem Bioladen und bei DM einkaufen war, konnte ich dann auch lecker kochen. Genau das Richtige bei dem mistigen Aprilwetter hier. Ich will Mai!

Angefangen hats, da die am längsten brauchen, mit den Rosmarinkartoffeln:
Die vier (mittel)großen Kartoffeln habe ich geviertelt (bzw. kleingeschnitten) in die Auflaufform gepackt, mit Olivenöl recht großzügig begossen und mit (leider schon recht angetrocknetem *hust*) Rosmarin und Kräutersalz bestreut.
Die gingen dann für 40 Minuten bei 200°C Ober-/Unterhitze in meinen kleinen Backofen. Genug Zeit also den Rest vorzubereiten. Als Beilage gibts einen klassischen Möhrensalat:

Die Möhren und den (säuerlich-fruchtigen) Apfel habe ich nur geputzt und nicht geschält, das geht bei so jungem Gemüse, pardon Obst, ja. Die also kleingerieben und mit einem Esslöffel Sonnenblumenöl (Nussöle sollen auch ganz toll schmecken, hatte ich aber nicht), einem Esslöffel Birnendicksaft (oder Süßungsmittel ad libitum) und einem Schuss Zitronensaft abgeschmeckt. Ging dann bis zum Servieren in den Kühlschrank.
Zu den kartoffeln muss es dann natürlich noch was anderes geben. Mein Bioladen hatte heute ganz verführerische Kräuterseitlinge und braune Champignons da. Ich liebe Pilze über alles! Also die gleich verarbeitet:
In der Schüssel mit der Gabel habe ich Sojamehl, Kräutersalz und Pfeffer mit Wasser zu einer recht dünnflüssigen Masse angerührt, in die Ich die Köpfe (oder wie die sich auch immer schimpfen) der Kräuterseitlinge und die halbierten Champignons getaucht habe und sie danach in Semmelbröseln panierte.
Beim Ausbacken im heißen Fett hielt die Panade leider noch nicht so gut, mal sehen, wie wir das Problem lösen. Vorschläge?

Aber erstmal noch zu den Stielen der Kräuterseitlinge, die wurden in einer Rahmsauce mit Lauch untergebracht.


Die kleingehackten Pilze und den Lauch in einer Pfanne anbraten, dazu das restliche Sojamehl-Gewürze-Gemisch geben, einkochen lassen und mit Reis-Cuisine abschmecken.

Raus gekommen ist dann dieses mein Abendbrot:
Mjammjammjam. Es war echt lecker! Auch wenn meine popligen Handybilder mit den meisten Foodbloggern hier nicht mithalten können. Dit is Studentenküche, dat muss so ;)